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Auszug aus dem Grußwort unseren damaligen Brudermeisters Leo Frohnhofen in der Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum unserer Schützenbruderschaft von 1968

Die Schützenbruderschaft St. Johannes Millich wurde im Jahr 1843 gegründet. Unterlagen aus dieser Zeit sind leider nicht mehr vorhanden. Deshalb können zur Entstehungsgeschichte nur die damaligen gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse herangezogen werden.

Das Schützenwesen hat seinen Ursprung im Mittelalter, als sich Bürgerwehren zur militärischen Verteidigung von Haus und Hof in Kriegszeiten, aber auch zum Schutz bei Seuchengefahren, Glaubensstreitigkeiten und vor brandschatzenden Banden und Räubern bildeten. Dieser Selbstschutz wurde von den herrschenden Stellen gerne gesehen und unterstützt. Als Teil der Ortsgemeinschaft nahmen diese Schützengilden natürlich auch an den zumeist kirchlichen Festen in den Orten als Schutz- und Ordnungsdienst teil.

Als der Selbstschutz immer mehr in den Hintergrund trat, weil die militärische Verteidigung von Söldnern übernommen wurde, veranstalteten die Schützenbruderschaften in Gedenken an ihre ursprüngliche Aufgabe Feste mit Schießübungen und Wettbewerben.

So entstanden die Schützenfeste. Die Schützenbruderschaften wurden zu bürgerlichen Vereinigungen, die zur damaligen Zeit nur mit der Unterstützung der Kirche existieren konnten. Bei Kirchenfesten führten die Bruderschaften Ihre Aufgabe als Ordnungs und Schutzdienst fort. Caritative, Nächstenliebe, Pflege des Heimatgedankens wurden zum Leitgedanken der Bruderschaften.

Aus dieser Zeit stammt der Leitspruch „Glaube, Sitte und Heimat“.  Die Bindung an die Kirche führte dazu, dass die Schützenbruderschaften einen Schutzpatron auswählten und dessen Namen in ihren Vereinsnamen führten. Der häufigste Schutzpatron ist der heilige Sebastianus, oft wurde auch der jeweilige Schutzpatron der eigenen Kirchengemeinde gewählt.

Im 18. Jahrhundert litten viele Schützenbruderschaften unter den politischen Verhältnissen und mussten aufgeben. Nach der napoleonischen Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts, als das Rheinland dem preußischen Reich zugeordnet wurde, erlebte das Schützenwesen einen Aufschwung, weil es von der preußischen Regierung unterstützt wurde.

Das ist dann auch die Epoche, in der die Schützenbruderschaft Millich gegründet wurde. Als Schutzpatron wurde der heilige Johannes der Täufer gewählt. Der Namenstag ist der 24. Juni, deshalb wird bis heute das Schützenfest am

1. Sonntag nach dem 24. Juni gefeiert. Den Schützenkönig ermitteln wir jährlich am 1. Sonntag im September mit dem Vogelschuß. Als Mitglied der Kirchengemeinde St. Bonifatius Schaufenberg/Millich nehmen wir an der Fronleichnamsprozession teil und an Volkstrauertag ehren wir die im Krieg gefallenen Soldaten mit der Kranzniederlegung am Ehrenmal in Millich. Als Gast nehmen wir an den Festumzügen unserer benachbarten Schützenvereine in Kleingladbach und Ratheim teil.

Für Glaube, Sitte und Heimat einzustehen, Brauchtum  und Tradition zu pflegen – und damit den Bürger zum Gemeinschaftsdenken und Gemeinschaftsleben aufzurufen,  soll Inhalt der Veranstaltungen sein und fernerhin unsere vornehmste Aufgabe bleiben.





















 

St. Johannes Schützenbruderschaft Millich  e.V.

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Leitspruch der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften

                            „Glaube, Sitte und Heimat“.  

Evangelische  Glaubensbrüder sind  längst gleichberechtigte Mitglieder. Die Teilnahme an ökumenischen Gottesdiensten eine Selbstverständlichkeit. Die Schützen ihrerseits erfreuen sich der glücklichen Situation, zwei Geistliche in ihren Reihen zu wissen, die vorbildlich und richtungsweisend das Geschehen mit beraten.

Walter Feldgens in der Festzeitschrift zum 125.-jährigen Bestehen unserer Schützenbruderschaft  im Jahre 1968

Die Schützenbruderschaften vom Historischen Deutschen Schützenbund stehen seit jeher der katholischen Kirche sehr nahe. Im Jahre 2002 wurden sie deshalb vom Kölner Erzbischof als Katholischer Verband anerkannt.  Da eine große Anzahl  unserer Schützenschwestern und -brüder der evangelischen Kirchengemeinde angehören, versteht sich die St. Johannes Schützenbruderschaft Millich als Ökumenische Bruderschaft. Schon lange bevor der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften  in seinen Statuten  den Mitgliedern anderer christlicher Konfessionen im Geiste der Ökumene die gleichen Rechte und Pflichten zugestanden hatte, verstand sich unsere Schützenbruderschaft als Vereinigung mit christlichen Glaubensgrundsätzen, wobei die Ökumene stets im Vordergrund stand.  Bereits im Jahre 1974 haben wir diesbzgl. unsere Statuten angepasst. Zusammen mit den beiden Pfarrern Anton Heffels von der katholischen Kirche und Albert Wegmann von der evangelischen Kirche wurde ab dem Jahre 1968 die Ökumene vorangetrieben. So dass wir heute mit Stolz von uns behaupten können,  einer der ersten ökumenischen Schützenbruderschaften zu sein. Bereits Im Jahre 1968 wurde der evangelische Pfarrer Albert Wegmann als beratendes Mitglied in den Vorstand aufgenommen, bevor er 1970 als  Präses und Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde in den Vorstand gewählt wurde. Dieses Amt übte er 34 Jahre aus. Ab dem Jahre 2003 führte Pfarrerin Irene Schlawin diese Tradition fort bis sie im Jahre 2016 in eine andere Gemeinde wechselte. Nachfolger von Pfarrer Anton Heffels waren die Pfarrer Georg Neumann, Karl-Heinz Stoffels, Michael Krosch und  Jürgen Frisch  als unsere Präsides der katholischen Kirche. Wegen der angespannten Personalsituation der beiden christlichen Kirchen hat unsere Schützenbruderschaft zur Zeit keinen Präses. Die Ökumenische Tradition wird jedoch fortgeführt. Unsere Ansprechpartner der beiden Kirchen sind zur Zeit Pfarrer Dr. Gerhard Saß und Pater Anton Steinberger.

 

Im Juli 2018 -einen Monat nach dem 50. Ökumenischen Gottesdienst -verstarb Albert Wegmann unser Ehrenpräses und Mitbegründer der Ökumene in Millich.

 

Mittlerweile ist es Tradition, dass anlässlich unserer Kirmes ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert wird. Erstmalig fand  im Jahre 1971 ein ökumenischer Gottesdienst am Kreuz in der Schaufenberger Straße statt. Heute wird dieser Gottesdienst traditionell am Kirmessonntag gehalten und von den Gläubigen beider Kirchengemeinden sehr gut besucht. Bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal und Festzug am  Sonntagnachmittag sind die Pfarrer beider Konfessionen vertreten, was nicht immer selbstverständlich war.  

 

Geänderte Fassung der Statuten im Jahre 1974

Die St. Johannes Schützenbruderschaft Millich ist eine Vereinigung christlicher Männer und Frauen.

Die  Pfarrer der beiden Konfessionen gehören als ordentliche Mitglieder und Präsides  dem Vorstand  an.

Viele reden von der Ökumene, wir leben sie und sind stolz darauf !

Unsere Schützenbruderschaft

Die Ökumene in unserer Schützenbruderschaft

De Schötte komme

 

Sonnenchien om Kermesmaat

Flöte, Trööt on Tromme

Flöck de Fenstre opjemaat,

Hei de Schötte komme.

 

Schelleboom on Trommeschlag,

Küüs on Trööte blenke,

Jong, dat davert on dat kraak,

Dat de Uuhre klenke.

 

Huech om Pead dr Jeneral

Met de Striep on Steäre,

Hauptmann, Leutnant , Korperal

Met ede Bösch van Feäre.

 

Hoch, dat jeht dech dur on dur,

Jold  on bonkte Bänder

On die Heäre  on Pastur

Met de Klappzelender.

 

 

 

On derhenger stoot on jrad

Kött dr Könneng sälver.

Vur on henge  blank on staat

Bletz et Könnengsselver.

 

On de Könnejin jeht fin

Em am Ärm derneäve.

Nee, son schönne Könnejin

hätt  et nie jejeäve.

 

On telääs de Schötteree,

Wie se jont on hoppe

No de Musik Reeh an Reeh

De Parade kloppe.

 

On vorbee, als wie em Droom

es  dat blonk  Jestüever.

Bloß de Spetz vam Schelleboom

Bletz noch jüs erüever.                      

                                     

                              Karl Nobis

 

 

 

 

 

Das Millicher Schützengedicht  

von Karl Nobis einem ehemaligen  

Lehrer der „Alten Schule“  in Millich.